Schweizer Kulturgut

Bei der Omnipräsenz der Schweizer Nationalsportarten – allen voran natürlich des Schwingens – sowie den charakteristischen Klängen des Jodelns, des Alphornblasens sowie der Örgelimusik geht leicht vergessen, dass es sich beim Trommeln und Pfeifen um die mit Abstand älteste musikalische Ausdrucksform typisch schweizerischer Prägung handelt. Anders als es für den Laien vielleicht den Anschein macht, verbergen sich hinter jedem auch nur passablen Trommelspiel bzw. Pfeifen ausnahmslos mehrere Jahre harte Ausbildungsarbeit. Um überhaupt je auf einen grünen Zweig kommen zu können, sind die Beherzigung typisch schweizerischer Tugenden – Fleiss, Hartnäckigkeit und insbesondere auch Präzision – schlichtweg unentbehrlich. Es erscheint daher alles andere als vermessen, das Trommeln und Pfeifen als ein enorm wichtiges, ja geradezu als das idealtypische «Ur-Kulturgut» der Schweiz zu bezeichnen. Dabei geht es einerseits darum, altbewährte, identitätsstiftende Traditionen aufrechtzuerhalten, mit Stolz zu leben und an die nachfolgenden Generationen weiterzugeben. Andererseits bedeutet dies umgekehrt aber nicht, sich rückwärtsgerichtet der Moderne möglichst entziehen zu wollen, sondern – ganz im Gegenteil – nach Möglichkeit Neues mit Altbewährtem gewinnbringend zu verknüpfen und dadurch dem schweizerischen Trommeln und Pfeifen stets neue und innovative Impulse zu verleihen.